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Kategorie: "Tradition und Zukunft" I Dotierung: 20.000 Euro

Wasser-Eisstrahlen; ökologische abrasive Oberflächenbearbeitung

Wenn Metalle Rost ansetzen oder Lacke spröde werden, kommt heutzutage zum Reinigen das Sandstrahlen zum Einsatz. Winzige Quarzsand-Körner prallen dabei mit hohem Druck auf die alte Lackschicht und entfernen diese. Das Verfahren hat aber gravierende Nachteile. Zum einen müssen sich die Arbeitenden in Schutzkleidung hüllen und eine Atemmaske tragen. Zum anderen braucht es für Bauwerke wie beispielsweise Brücken eine aufwändige Einhausung, um die Umweltbelastung zu reduzieren. Oft müssen viele Tonnen Quarzsand zur Einsatzstelle transportiert und danach aufwändig wieder gesammelt, abtransportiert und zum Teil als Sondermüll entsorgt werden.

Die jenpneumatik & Schlauchtechnik GmbH aus Jena hat eine Lösung entwickelt, die ganz ohne Quarzsand auskommt. Gemeinsam mit dem Institut für Festkörperphysik der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der RS Korrosionsschutz GmbH aus Bucha hat der Familienbetrieb ein Verfahren entwickelt, bei dem kleine Eiskügelchen die Aufgabe des Sandes übernehmen.

Ein aufsteigender Gasstrom aus einem Reservoir mit Flüssigstickstoff kühlt Wassertropfen im Mikrometermaßstabab und friert sie bei Prozesstemperaturen von bis zu minus 196 Grad Celsius zu harten Eispartikeln. Diese werden in einer Auffangvorrichtung zwischengespeichert und in einen Druckbehälter eingeleitet.

Nachdem dieser mit Druck durch das Stickstoffgas versehen wird, werden die Eispartikel in einer Mischeinheit mit dem Treibgas zu einer Strahlpistole geleitet, in der diese zur Oberflächenbearbeitung beschleunigt werden. Das Eisstrahlen hat das Potenzial, eine höhere Effizienz zu erzielen und damit die Prozesse zu beschleunigen und die Anwender von gesundheitsschädlichen Stäuben zu entlasten. Die entfernten Lacke müssen nur mit Vlies aufgefangen werden. Das zum Europapatent angemeldete Verfahren benötigt durchgängig von der Erzeugung bis zur Applikation der Eispartikel keinen elektrischen Anschluss und eignet sich damit auch für die Anwendung direkt an Bauwerken.

Mögliche Einsatzgebiete sind die Oberflächenvorbereitung, Oberflächenbearbeitung und Reinigung von Brücken, Rohren, Gebäuden, stationären Behältern oder Schiffen. Das Jenaer Unternehmen arbeitet nun mit den Partnern daran, das Verfahren als Dienstleistung anzubieten. Erstes Anwendungsfeld könnte schon bald die effiziente und umweltschonende Reinigung von Hochspannungsmasten sein.

Das sagt die Jury

Die jenpneumatik & Schlauchtechnik GmbH hat eine Methode für die abrasive, entschichtende und reinigende Oberflächenbearbeitung entwickelt. Sie ist öklogisch verträglich, umweltfreundlich und bewahrt die Anwender vor Gesundheitsgefahren.

Kontakt

jenpneumatik & Schlauchtechnik GmbH

Ernst-Ruska-Ring 31, 07745 Jena
Geschäftsführung: Holger Pustal
03641 35630

mail(at)jenpneumatik.de
www.jenpneumatik.de

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