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FluIDect GmbH
Der Nachweis von Legionellen oder Salmonellen im Trinkwasser dauert heute mehrere Tage und erfordert aufwändige Laboruntersuchungen. Das Jenaer Unternehmen FluIDect GmbH will ein neuartiges Verfahren zur Marktreife bringen, das die Untersuchung von Prozessmedien in Industrieanlagen kontinuierlich ermöglicht.
Der Physiker Dr. Michael Himmelhaus, der Maschinenbauer Dr. Tobias Schröter und der Wirtschaftswissenschaftler Klaus Schindlbeck gründeten das Unternehmen 2021, um einen neuartigen Sensor nach jahrelanger Forschungsarbeit in erste anwendungsreife Produkte zu überführen. Das Verfahren basiert auf dem Prinzip der fluoreszenten Resonatorsignatur, welche Himmelhaus seit 2004 an der Universität Heidelberg und in der Konzernforschung der Firma Fujirebio in Tokio entwickelt hat. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland übernahm er die relevanten Schutzrechte und führte die Entwicklung fort.
Die Technologie kombiniert biologische und optische Effekte. Mikrobeads, Kügelchen mit sieben Mikrometer Durchmesser, werden als Signalgeber in die Probe geleitet. Deren Oberfläche ist dabei biologisch so funktionalisiert, dass sie nur an bestimmte Zielmoleküle einer Mikrobe bindet. Die Mikrobeads suchen in der Probe nach spezifischen Mikroben, docken an diese an und können mit Hilfe eines Lasers und eines Spektrometers berührungslos optisch ausgelesen werden.
Der in den Kügelchen enthaltene Fluoreszenzfarbstoff wird dafür angeregt, so dass durch optische Effekte ein charakteristisches Spektrum emittiert wird, welches Informationen über die Größe und Oberflächenbelegung des Mikrobeads enthält.
Die spezifische, qualitative und quantitative Messung erfordert keine aufwändige Probenvorbereitung, wodurch eine Vollautomatisierung nahezu in Echtzeit möglich wird.
Die Bundesagentur für Sprunginnovationen fördert das Startup, das über drei erteilte Patente verfügt und ein weiteres angemeldet hat. Das im Gründerzentrum Technologie und Innovationspark Jena ansässige Unternehmen beschäftigt vier Mitarbeiter und wird von vier wissenschaftlichen Beratern unterstützt. Das Team will sich zunächst auf Lösungen zur Untersuchung der Trinkwasserqualität, für die Fermentation oder zur Überwachung der Farbenproduktion konzentrieren. Neue Anwendungen für den medizinischen Bereich, wie ein schneller Nachweis des Norovirus, sind in der Perspektive möglich.
DAS SAGT DIE JURY
Dem Gründerteam der FluIdect GmbH aus Jena ist es gelungen, ein hochinnovatives Sensorverfahren zum Nachweis von Krankheitserregern und Mikroben in Produktionsanlagen zu entwickeln. Der schnelle und sichere Nachweis trägt zur Sicherheit bei der Produktion von Lebensmitteln bei. Die Jury sieht vielfältigste Anwendungsmöglichkeiten und ein großes Marktpotenzial für die Innovation des Startups.
Kontakt
FluIDect GmbH
Moritz-von-Rohr-Straße 1a, 07745 Jena
Geschäftsführung: Dr. Tobias Schröter, Dr. Michael Himmelhaus
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