Sonderpreis für Junge Unternehmen
Preispatin: FUNKE-Medien Thüringen
DeepEn GmbH
Ein Team aus Jena hat die Vision, mit Hilfe neuer Glasfaser-Technologien zur Erforschung von Krankheiten beizutragen. Die Anfang 2024 gegründete DeepEn GmbH entwickelt neuartige Endoskope. Ende 2025 soll das erste Gerät auf den Markt kommen.
Mehr als zehn Jahre Forschungsarbeit stecken in dem Produkt. Prof. Dr. Tomas Cizmar widmete sich mit seinen Forschungsgruppen in Schottland der holografischen Endoskopie. Sergey Turtaev legte mit seiner Doktorarbeit die Grundlagen für die Technologie. Die Arbeitsgruppe wechselte 2017 an das Leibniz-Institut für Photonische Technologien in Jena.
Dort treibt das Team die Entwicklung voran, mit haarfeinen Endoskopen mikroskopische Bilder aus empfindlichen Geweben und Körperteilen zu liefern. Ein holografischer Modulator, der sonst in Projektoren eingebaut wird, formt mit einer Vielzahl von Minispiegeln das Licht so, dass die Bildübertragung durch eine einzige Glasfaser möglich wird.
Die Untersuchung ist so schonend, dass die Wissenschaftler:innen Prozesse in lebendem Gewebe beobachten können. Erste Kund:innen aus der neurowissenschaftlichen Forschung nutzen die Prototypen, um das Gehirn von Parkinson-Mäusen zu untersuchen. Sie wollen neue Ansätze für die Behandlung der Krankheit finden. Langfristig will das Unternehmen die medizinische Diagnostik in besonders empfindlichen Organen wie dem menschlichen Auge ermöglichen.
Um die Forschungsergebnisse in marktreife Geräte zu überführen, startete das fünfköpfige Team 2021 mit Unterstützung des Exist-Förderprogramms den Ausgründungsprozess.
Ausgestattet mit einer exklusiven Lizenz des Leibniz-Instituts wollen sie die Technologie weltweit vermarkten. Dabei kooperiert das Unternehmen auch mit einer weiteren Forschungsgruppe des Mitgründers Cizmar im tschechischen Brünn.
Das Unternehmen, das derzeit mit weiteren Investor:innenverhandelt, stößt mit der Technologie bereits auf großes internationales Interesse. DeepEn konzentriert sich darauf, den komplexen Forschungsaufbau in ein kompaktes Gehäuse zu integrieren. Zunächst will das Team Labore ausstatten, um dann die Entwicklung und Zertifizierung von Medizinprodukten für den Einsatz am Menschen voranzutreiben. DeepEn hat sich dem Thüringer Branchennetzwerk OptoNet angeschlossen, um mit regionalen Kooperationspartnern ins Gespräch zu kommen. Ziel ist es, die Geräte in Jena selbst herzustellen.
Begründung
Die DeepEn GmbH aus Jena zeigt eindrucksvoll, wie der Transfer von Hochtechnologie aus Thüringer Forschungsinstituten in die Wirtschaft gelingt. Die Nominierung sowie die Auszeichnung mit dem Sonderpreis für Junge Unternehmen würdigt ein Team, dass eine Innovation entwickelt, die die traditionsreiche Forschungsgeschichte des Freistaates fortschreibt und medizinische Erfolge weit über Thüringen hinaus verspricht.
Kontakt
DeepEn GmbH
Hans-Knöll-Str. 6, 07745 Jena
Vertreten durch: Dr. Sergey Turtaev
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